Die Agenda des heutigen Abendprograms
- Koranrezitation, Imam Ridvan Sarıkaya
- Eröffnungsrede Dr. Idris Kaya
- Grußwort Muhammed Tayyip Sayan, Vorstandsvorsitzender IGMG Regionalverband Württemberg und Umgebung
- Grußwort Makbule Koçak Kaçar, Generalkonsulin der Republik Türkiye
- Grußwort Macit Karaahmetoglu, MdB
- Grußwort Burhan Kesici, Vorsitzender Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland
- Adhan, Imam Ridvan Sarıkaya
Übersetzung der Koranrezitation Al Baqarah (Vers: 183-186)
Sure Al Baqarah
(Vers 183):
O die ihr glaubt, vorgeschrieben ist euch das Fasten, so wie es denjenigen vor euch vorgeschrieben war, auf dass ihr gottesfürchtig werden möget.
(Vers 184):
(Vorgeschrieben ist es euch) an bestimmten Tagen. Wer von euch jedoch krank ist oder sich auf einer Reise befindet, der soll eine (gleiche) Anzahl von anderen Tagen (fasten). Und denjenigen, die es zu leisten vermögen, ist als Ersatz die Speisung eines Armen auferlegt. Wer aber freiwillig Gutes tut, für den ist es besser. Und dass ihr fastet, ist besser für euch, wenn ihr (es) nur wisst!
(Vers 185):
Der Monat Ramadan (ist es), in dem der Qurʾān als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist und als klare Beweise der Rechtleitung und der Unterscheidung. Wer also von euch während dieses Monats anwesend ist, der soll ihn fasten, wer jedoch krank ist oder sich auf einer Reise befindet, (der soll) eine (gleiche) Anzahl von anderen Tagen (fasten). Allah will für euch Erleichterung; Er will für euch nicht Erschwernis, – damit ihr die Anzahl vollendet und Allah als den Größten preist, dafür, dass Er euch recht geleitet hat, auf dass ihr dankbar sein möget.
(Vers 186):
Und wenn dich Meine Diener nach Mir fragen, so bin Ich nahe; Ich erhöre den Ruf des Bittenden, wenn er Mich anruft. So sollen sie nun auf Mich hören und an Mich glauben, auf dass sie besonnen handeln mögen.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde!
Es ist mir eine große Freude, Sie an diesem besonderen Abend willkommen zu heißen. Der Monat Ramadan ist eine Zeit der Innerlichkeit, der Gemeinschaft und der Barmherzigkeit. Heute Abend teilen wir nicht nur das Fastenbrechen, sondern auch das, was uns als Menschen verbindet: Dankbarkeit, Mitgefühl und die Hoffnung auf eine bessere Welt.
Wenn wir uns an den Iftar-Tisch setzen, erinnere ich mich an die Worte des Propheten Muhammad (s). Er sagte, dass es für den Fastenden zwei Freuden gibt: Die erste Freude ist der Moment, wenn er sein Fasten bricht. Diesen Moment erleben wir oft mit unserer Familie, mit unseren Verwandten, unseren Freundinnen und Freunden; heute erleben wir diesen besonderen Moment gemeinsam mit Ihnen allen. Dafür danke ich Allah und ich bedanke mich bei Ihnen.
Die zweite Freude des Fastenden betrifft das jenseitige Leben, es ist der Lohn des Schöpfers. Wir, die Fastenden, verzichten aus Überzeugung und aus Demut und erhoffen den Lohn von Gott. Wir bringen damit zum Ausdruck, was uns Menschen von anderen Geschöpfen unterscheidet: nämlich die Fähigkeit „Nein“ zu sagen, ein freier Wille also, der uns zum Menschen macht. Zudem bietet uns das Fasten auch eine wertvolle Gelegenheit, über die Gaben Gottes nachzudenken sowie über Verschwendung, Konsum, aber auch Solidarität und Zusammenhalt. Möge Allah unser Fasten annehmen.
Liebe Gäste, liebe Freundinnen und Freunde!
Wir sitzen heute an reich gedeckten Tischen – nicht alle Menschen haben dieses Privileg. Das Fasten erinnert uns daran, wie sich Hunger anfühlt. Für Millionen Menschen weltweit ist Hunger nämlich tägliche Realität. Unsere Dankbarkeit sollte sich nicht nur in Worten zeigen, sondern in Taten: Indem wir teilen, helfen und für Gerechtigkeit eintreten, insbesondere für Menschen in Krisengebieten. Im Wohlstand dankbar und glücklich zu sein, und mit anderen zu teilen oder in der Armut standhaft und geduldig zu sein. Beides sind Prüfungen, die Charakter und Haltung erfordern.
Während wir in Frieden unser Fasten brechen, gibt es Orte, an denen Menschen weder Sicherheit noch Nahrung haben. Denken wir an den Sudan, wo sich eine der größten Hungerkrise der Welt abspielt. Denken wir an Gaza, wo Familien ohne Wasser und Nahrung ums Überleben kämpfen. Denken wir an die Ukraine, wo seit Jahren Krieg herrscht. Diese Orte zeigen uns, dass Frieden und Wohlstand keine Selbstverständlichkeit sind. Das sind nur einige wenige Beispiele. Wenn wir sie alle aufzählen wollten, würde es nicht nur die Redezeit überschreiten, sondern könnte uns lähmen, angesichts des Elends. Denn das Leid, über das wir nur schwer sprechen können, ist alltägliche Realität für Millionen Menschen weltweit.
Not kennt keine Grenzen – weder geografisch noch sozial. Auch in unseren unmittelbaren Nachbarschaften gibt es Menschen, die Hunger leiden, kein Zuhause haben oder einsam sind. Der Ramadan lehrt uns nicht nur den Verzicht, sondern auch die Pflicht, für andere da zu sein. Lassen Sie uns darüber nachdenken: Wem können wir in unserem Umfeld helfen? Wo können wir teilen? Was können wir tun?
Meine geehrten Damen und Herren!
In einem anderen Koranvers heißt es: „Allah verändert die Lage einer Gesellschaft nicht, solange sie sich innerlich nicht selbst verändert.“ Es sind die Menschen, die durch ihren Willen und ihren Einsatz – und mit Gottes Hilfe – das Schicksal der Gesellschaft formen. Denn die Gesellschaft, das sind wir alle. Hoffnung zu haben und die Moral in Krisenzeiten hochzuhalten, ist sowohl gottgefällig als auch vernünftig. Denn nur wer Hoffnung hat, setzt sich ein und bemüht sich.
Gerade in Krisenzeiten brauchen wir Hoffnung. Hoffnung, dass Gerechtigkeit möglich ist. Hoffnung, dass wir als Gemeinschaft zusammenstehen. Hoffnung, dass jeder von uns einen Unterschied machen kann. Lassen Sie uns mit Zuversicht handeln – für unsere Mitmenschen, für eine gerechtere Welt, für eine Zukunft voller Licht. Dies ist der Weg, um sowohl Allahs Wohlwollen zu erlangen als auch unsere Verantwortung gegenüber unserer Gesellschaft zu erfüllen. Die wichtigste Botschaft, die wir einander in der heutigen Zeit empfehlen können, lautet also: Habt Hoffnung!
In diesem Sinne möchte ich meine Rede beenden mit den Worten des großen muslimischen Theologen und Dichters Mewlana, der sagte: „Gehe nicht in die Nähe der Verzweiflung; denn es gibt Hoffnung. Gehe nicht in Richtung Dunkelheit: denn es gibt Licht.“
Lassen Sie uns dieses Licht mit anderen teilen. Möge unser Fasten angenommen und unser Herz mit Barmherzigkeit erfüllt sein.
Das Fasten ist ein Fest der Seele, an dem der Mensch teilnimmt – jedes Jahr für einen Monat. Es ist ein übernatürliches Gastmahl, zu dem erlesene Menschen eingeladen sind, eine himmlische Tafel. Mit anderen Worten: ein Festmahl in der Milchstraße…
Sezai Karakoç
Man fragte Ibrahim Ethem:
Wie sollen wir den gesegneten Monat Ramadan begehen? Die Antwort war kurz und klar:
„Decke das Offene zu, öffne das Verborgene.
Schließe deinen Mund, öffne deine Hände.
Verschließe den Geiz, öffne die Großzügigkeit.
Schließe die Trägheit, öffne den Fleiß.
Verschließe das üble Nachreden, öffne das wohlwollende Denken.“
Grußwort Generalkonsulin der Republik Türkiye, Makbule Koçak Kaçar
Sehr geehrter Vorsitzender der IGMG Württemberg, Herr Tayyip Muhammed Sayan,
sehr geehrte Vertreter der Vereine und Verbände, geschätzte Unternehmer,
Wir sind dankbar und glücklich, dass wir den gesegneten Ramadan erleben dürfen… Ich gratuliere allen zum Ramadan, dem Monat der Geduld und der Dankbarkeit… Ich wünsche unserer Gemeinschaft und der islamischen Welt, dass wir das Ramadan-Fest in Frieden und Ruhe erreichen können.
Ich möchte dem geehrten Vorsitzenden der IGMG Württemberg, Herrn Tayyip Sayan, sowie allen Vereinsmitgliedern, und denjenigen, die diesen schönen Iftar-Abend vorbereitet und unterstützt haben, allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und insbesondere unseren Frauen, die einen großen Beitrag in unseren Vereinen und unserer Gesellschaft leisten, meinen aufrichtigen Dank aussprechen.
In unserem Dienstgebiet treffen wir uns intensiv mit unseren Bürgern und deutschen Gästen an friedlichen Iftar-Tischen.
Gott sei Dank haben wir diese Möglichkeit in Deutschland, die muslimische Gemeinschaft ist ein fester Bestandteil der Gesellschaft geworden, in der wir leben. Hierfür danken wir den Behörden in B-W und dem deutschen Staat. Wir senden unseren Brüdern und Schwestern, die diese Möglichkeit in anderen Ländern nicht haben, und unseren muslimischen Brüdern und Schwestern, die diesen gesegneten Monat in verschiedenen Teilen der Welt in Schwierigkeiten und Armut verbringen, unsere besten Wünsche, Gebete sowie materielle und moralische Unterstützung.
Die Gesellschaft in Deutschland spiegelt die Vielfalt auf wunderbare Weise wider. An den Iftar-Tischen kommen Menschen aus verschiedenen Branchen und Ländern, Vereinen und Verbänden, ethnischen Herkünften und Glaubensrichtungen zusammen.
Ich möchte noch einmal betonen, dass ich diese Vielfalt als Reichtum ansehe und dass wir nie die gemeinsamen Nenner vergessen sollten, die uns verbinden.
Wie Sie alle wissen, wurde die Republik Türkiye, durch die Anstrengungen und die Zusammenarbeit unserer heldenhaften Vorfahren und unseres aufopferungsvollen Volkes gegründet.
Wenn es uns gelingen würde, aus der Vielfalt heraus Einigkeit zu schaffen, um den Herausforderungen zu begegnen, würde unsere Gemeinschaft hier größere Fortschritte machen.
Es gibt nichts, was von der türkischen Gemeinschaft nicht erreicht werden kann, die in gemeinsamen Fragen geschlossen handelt, die sich gegenseitig respektiert und unterstützt, die Wert auf die unverzichtbare Bildung legt, und die sich aufrichtig bemüht, ihre Kinder/Enkelkinder im deutschen Bildungssystem besser auszubilden, ihnen einen Beruf zu ermöglichen und die Bindung an ihre Muttersprache Türkisch und ihre eigene Kultur zu bewahren.
Machen Sie sich keine Sorgen, dass einige Schwierigkeiten Ihre Bemühungen überschatten… Lassen Sie sich von diesen Schwierigkeiten nicht entmutigen. Ich weiß, dass Sie ein fester Bestandteil der Gesellschaft sind und dass Sie weiterhin positive Beiträge zum gemeinsamen Leben leisten werden.
Wir alle sind uns bewusst… Die türkischen Vereine und Verbände sind leider manchmal ungerechten Verdächtigungen und Anschuldigungen ausgesetzt…
Ich glaube, dass unsere deutschen Freunde mit gesundem Menschenverstand die soziale Arbeit und die integrative Funktion türkischer religiöser Organisationen für alle Teile der Gesellschaft -und zum Schutz junger Menschen vor radikalen Bewegungen durch das Erlernen der Religion aus den richtigen Quellen- somit besser verstehen und schätzen werden.
Liebe Gäste,
zum Abschluss meiner Rede wünsche ich, dass der Monat Ramadan dem Guten und dem Frieden dient und dass im Gazastreifen, in der Ukraine und in allen Konfliktgebieten ein gerechter Frieden geschaffen wird.
Ich wünsche einen guten Iftar.
Menü des heutigen Abends
RAMADAN MENÜ
(Bei Fragen oder besonderen Anliegen zum Menü wenden Sie sich bitte direkt an das Team des Restaurants Big Chefs)
SUPPE – ÇORBA
- Rote Linsensuppe (Mercimek Çorbası)
HAUPTGERICHT – ANA YEMEK
- GEMISCHTE GRILLPLATTE – KARIŞIK IZGARA TABAĞI
- Hähnchenspieße, gegrillte Fleischbällchen, gegrillte Hähnchenschenkel,
Freekeh-Bulgur, Joghurt, eingelegte Zwiebeln und Rucola-Salat
(Tavuk şiş, Izgara Köfte, Izgara Tavuk Budu, Firik Bulguru, Yoğurt,
Soğan Turşusu ve Roka Salatası ile)
- Hähnchenspieße, gegrillte Fleischbällchen, gegrillte Hähnchenschenkel,
NACHTISCH – TATLI
- GÜLLAÇ –Ein traditionelles Dessert mit Erdbeeren, Walnüssen, Pistazien, Rosenwasser und Milchsirup
(Çilek, ceviz, fıstık, gül suyu ve süt şurubu ile hazırlanan geleneksel bir tatlı)
BEILAGEN – MEZE
- Datteln, Schwarze Oliven, Fetakäse, Walnuss, Getrocknete Aprikosen
(Hurma, Siyah Zeytin, Beyaz Peynir, Ceviz, Kuru Kayısı)
GETRÄNKE – İÇECEKLER
- Unbegrenzter Teeservice (Sınırsız Çay Servisi)
- Traditionelles osmanisches Erfrischungsgetränk (Ramazan Şerbeti)
- Stilles Wasser und Mineralwasser (Şişe su ve şişe soda)
- Orangensaft (Portakal Suyu)
- Apfelsaft (Elma Suyu)